In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist seit 2016 möglich, durch den Fonds der Erprobungsräume, andere und neue Gemeindeformen zu erproben. Dafür gibt es neben finanzieller Förderung auch Begleitung und gute Vernetzungsangebote.

Wir haben seit Herbst 2022 auch solch einen „Erprobungsraum“ -„Prediger bewegt aus der Mitte“.

Mit diesem Erprobungsraum wollen wir

• Gemeinde neu denken,
• ausprobieren, inwieweit sich Gemeinschaft auch außerhalb unserer gewohnten und etablierten Gemeindestrukturen zusammenrufen und entwickeln lässt,
• hinaus, über die Schwelle unserer Predigerkirche und Predigergemeinde und in das soziale Umfeld, das uns in Erfurt umgibt,
• sehen und zuhören, was da ist, was gesucht und gebraucht wird und was wir aus dem Geist des Evangeliums darauf antworten können und
• Beziehungen knüpfen zu Menschen, die unsere Gemeindeschwelle nicht überschreiten würden.

Unser Ziel ist, mit der Stelle der gemeindepädagogischen Arbeit in den Sozialraum der Erfurter Innenstadt hineinzuwirken - neben und auch jenseits unseres herkömmlichen Gemeinderaumes.

Seit Herbst 2022 ist Yvonne Raufmann mit dieser Arbeit betraut. Lesen Sie, was sie antreibt, plant und welche ersten Erfahrungen sie gesammelt hat:

Im September 2022 habe ich diese Stelle angetreten und bin damit meiner Berufung gefolgt. Mein größter Wunsch und auch mein Ziel in meiner Arbeit ist, die Kirchgemeinde mit der Gesellschaft die drum herum lebt, zu vernetzen sowie das kirchliche Leben wieder in die gesellschaftliche Mitte zu rücken. Damit wird das Zentrum meines christlichen Glaubens für andere erfahrbar und erlebbar.

Die Möglichkeiten dafür sind in diesem Erprobungsraum immens hoch. Die erste Zeit habe ich dafür genutzt mich mit den Abläufen und den bestehenden Gruppen und Aktionen innerhalb der Gemeinde zu beschäftigen und Menschen kennenzulernen. Sozusagen die Mitte der Gemeinde in den Blick zu nehmen.

Dann bin ich in einen kleinen Außenring gegangen: Alles was sich um die Predigergemeinde gestaltet und institutionell gegründet hat, habe ich besichtigt. Auch die Menschen, die an diesen Orten leben und arbeiten, habe ich besucht und kennengelernt. Ich habe die Geschäfte rings um die Gemeinde besucht und erste Kontakte geknüpft und Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert.

Mit dem Café Klara Grün, der kleinen Rampe und dem Heimlichkollektiv werden künftig gemeinsame Aktivitäten am Gustav Adolf Brunnen stattfinden...